Kulturtankstelle (22.03.21): hansa48, Ost- und Westufer, Filmwettbewerb (18)

die hansa48 im Jahr 1984 / Foto: hansa48

In der Kulturtankstelle gab es ein Interview mit Charlotte und Jan-Hinnerk von der hansa48 – die feiern nämlich das 40-jährige Bestehen. Außerdem wurde mal wieder klar, wo die Studierenden in Kiel wohnen und dass die Stadt krass zwischen arm und reich aufgeteilt ist. Und zu guter Letzt gibt’s noch einen Kurzfilmwettbewerb, an dem ihr teilnehmen könnt.

*** Interview mit der hansa48 ***
Das ganze Interview mit Jan-Hinnerk und Charlotte von der hansa48 gibt’s hier zum Nachhören. Am Freitagabend (26.03.) gibt’s einen fetten Livestream mit Musik aus der hansa, am Samstag (27.03.) wird dann die Chronik (ebenfalls in einem Livestream) vorgestellt. Das Buch gibt es auch am Samstag vor Ort in der hansa48 an einem Bücherstand zu erwerben.

*** Die Grenze verläuft zwischen Ost- und Westufer ***

Die Messdaten aus Kiel

Die Geographie-Studierenden des ersten Semesters – so wie Moritz, der die Kulturtankstelle moderiert – führen gerade in den Semestertagen Geländepraktika durch. Anstatt zusammen mit dem Kurs raus ins Land zu fahren, führt jeder das Praktikum jetzt zuhause durch. Im Bereich der Physischen Geographie werden Wettermessungen (z.B. Luftdruck, Temperatur, Niederschlag) durchgeführt, anschließend werden die Daten in einer gemeinsamen interaktiven Karte veröffentlicht.

Über 100 Studierende haben am Praktikum teilgenommen und ihre Ergebnisse eingereicht. Sie haben die Messungen in Hamburg, Pinneberg, Klanxbüll und auch in Kiel durchgeführt. Über 50 Messstationen gibt es in Kiel – aber keine einzige liegt in Gaarden. Keine einzige! Das steht sinnbildmäßig für Kiel, für die ganze Gesellschaft des Landeshauptstadt. Denn nirgends in Deutschland wohnen die Menschen so stark nach arm und reich getrennt wie in Kiel. Gaarden ist spannend und fancy, aber dort wohnen? Nein, danke!

Die finanziell schwachen Haushalte wohnen in Kiel am Ostufer in Gaarden – okay, ein Teil auch noch in Mettenhof im Westen. Aber generell wohnen am Westufer eher die wohlhabenderen Haushalte – und die ganzen Studierenden rund um Blücher, Exer und Schrevi. 40% der Einwohner Gaardens beziehn Hartz IV, mehr als 60% der dort wohnenden Kinder haben Anspruch auf Sozialgeld.

Es wäre schön, wenn sich die Grenze zwischen arm und reich nicht durch die Förde ziehen würde. Und gerade in Gaarden gibt’s ja auch günstige Mieten – wer, wenn nicht die Studierenden, sollten dort zuerst hinziehen? Klar ist aber auch, dass Gentrifizierung eben dadurch anfängt: Günstige Mieten, die junge Menschen anziehen. Anschließend werden die sozial, finanziell und infrastrukturell benachteiligten Stadtteile aufgewertet und die Menschen, die dort über Jahre wohnten, aus ihrem Stadttteil und ihren Buden geworfen. Gleichzeitig ist aber auch der aktuelle Zustand nicht haltbar. Die Bevölkerung Kiels sollte sich über alle Stadtteile hinweg austauschen: Unabhängig davon, ob arm oder reich, Student oder Arbeiter, Kartoffel oder nicht.

*** Kurzfilmwettbewerb ***

Das Studentenwerk SH führt gemeinsam mit dem Offenen Kanal SH einen Kurzfilmwettbewerb durch. Jeder kann teilnehmen, es lockt ein Preisgeld in Höhe von 350 Euro. Weitere Infos unter nur48stunden.de.

*** Teaser: Schreng Schreng & La La ***

Am kommenden Montag gibt’s in der Kulturtankstelle ein Interview mit dem Punk-Duo Schreng Schreng & La La. Moritz hat sich mit Lasse und Jörkk über ihr neues Album, die Monotonie von Interviews und deren Auftritte gesprochen.

*** Sendung nachhören ***
Ist wie immer möglich unter mixcloud.com/moritz_my.

Tracklist:

Interpret:in Titel
Fontaines D.C. Televised Mind
Das Blanke Extrem 15Komma1
Tocotronic Aber hier leben, nein danke
Motorama Empty Bed
Red Zebra Can’t Live In A Living Room
Kumbia Queers Gascón
Ton Steine Scherben Rauch-Haus-Song
Brandenburg Remember Things
Love A Kanten
Schreng Schreng & La La Du Kaputt, Ich Kaputt

 

Aus dem tiefen Süden im hohen Norden gelandet, moderiert Moritz mittwochs die Kulturtankstelle beim Campusradio Kiel. Tiefenentspannt, ohne Schuhe, mit guter Musik und einem kühlen Pils.